Moderne Behandlungsverfahren und wissenschaftliche Zahnheilkunde
Wir bieten das gesamte Spektrum der modernen, wissenschaftlichen Zahnheilkunde. Darunter fallen Prophylaxe, Implantologie, zahnfarbene Restaurationen aus Komposit und Keramik, Wurzelkanalbehandlungen unter Mikroskop, Parodontosebehandlungen, Kinderzahnheilkunde, Traumatologie, Knirscherbehandlung und vieles mehr.
Von der Früherkennung bis zum schönen Lächeln – unsere Leistungen im Überblick
Vorbeugen, Prophylaxe
Close-Dummy
Mundhygiene
Zweitens sollte man ein gesundes Mittelmaß finden, zwischen zu wenig und zu viel, denn es kommen inzwischen auch häufig Patienten zu uns, die durch zu langes und starkes Putzen ihr Zahnfleisch und ihre Zähne geschädigt haben.
Das Eins, Zwei, Drei der Zahnseide
Zahnbürsttechnik, die so genannte Basstechnik
Alle Flächen
Hier sind zunächst die Zahnzwischenräume hervorzuheben. Wir wissen, Zahnseide, Zahnzwischenraumbürstchen, Superfloss und Zahnhölzchen sind bei vielen Patienten nicht sehr beliebt. Aber machen Sie sich bitte klar, dass die Zahnzwischenräume richtige Schmutzwinkel sind. Die Glattflächen der Zähne würden unsere Aufmerksamkeit bei der Mundhygiene eigentlich weniger beanspruchen, da sie durch die Selbstreinigung der Mundhöhle, durch die Zunge und faserreiche Nahrung viel besser sauber gehalten werden, als sie Zahnzwischenräume. Wenn wir unsere Patienten provozieren möchten, empfehlen wir auf die Zahnbürste zu verzichten und stattdessen zweimal täglich die Zwischenräume der Zähne zu reinigen. Natürlich macht das dann niemand. Aber diese Provokation soll verdeutlichen, dass die Zahnseide mindestens genauso wichtig ist, wie die Zahnbürste.
Zahnseide ist mindestens genauso wichtig, wie die Zahnbürste.
Machen Sie es sich doch leicht. Probieren Sie verschiedene Zahnseiden aus. Gehen Sie in eine Drogerie oder Apotheke und nehmen Sie unterschiedliche Arten mit. Sie finden sicherlich Ihre Lieblingszahnseide darunter. Das ist zum größten Teil eine Geschmackssache, so wie bei den Männern die Vorliebe für Nass- oder Trockenrasur. Es gibt jedenfalls ein reiches Angebot am Markt: Dick oder dünn, gewachst oder ungewachst, feine Fäden oder breite Bänder, fluoridiert oder nicht, mit oder ohne Pfefferminzgeschmack, mit den verschiedensten Halterungen und Bögen … Was Sie dann konkret nehmen, wie schließlich ihre „Lieblingszahnseide“ aussieht, oder ob Sie häufiger einmal wechseln wollen, ist medizinisch unbedeutend. Wichtig aus zahnärztlicher Sicht ist, dass Sie Zahnseide benutzen, nicht welche.
Bei der korrekten Ausführung der Zahnzwischenraumhygiene müssen dann die Besonderheiten des Patienten beachtet werden. Normalerweise funktioniert Zahnseide gut. Bei Brücken, verblockten Kronen, Retainern oder geschienten Zähnen kommt man von „oben“ nicht in den Zahnzwischenraum. Deshalb muss man Superfloss mit dem starren Ende von der Seite einfädeln, oder man nimmt Zahnzwischenraumbürstchen. Patienten mit fortgeschrittener Parodontitis und weit offenen Zahnzwischenräumen putzen häufig auch mit entsprechend großen Zahnzwischenraumbürstchen effektiver als mit Zahnseide.
Zahnzwischenraumbürstchen gibt es in verschiedenen Formen, Größen und mit unterschiedlichen Halterungen.
Was man mit der Zahnseide nicht machen sollte, ist folgendes: Man bewegt sich mühsam durch den Kontaktpunkt der Zähne. Das ist für Ungeübte oft gar nicht so einfach. Wenn man das endlich geschafft hat, stößt man einen Siegesschrei aus und zieht die Zahnseide wieder raus. Das ist aber nicht gut. Die ganze Sache beginnt eigentlich erst, wenn man mit der Zahnseide im Zahnzwischenraum angelangt ist. Jetzt wird die Zahnseide „C-förmig“ erst um die eine Zahnfläche gelegt und kurz etwas hin und her und rauf und runter bewegt (- nicht dabei verkünsteln!). Dann kommt die andere benachbarte Zahnfläche ebenso dran und erst dann geht man raus. Also sind es drei Schritte: das Eins, Zwei, Drei der Zahnseide [+]
- Durch den Kontaktpunkt bewegen.
- Die Zahnzwischenraumfläche des einen Zahnes reinigen.
- Die Zahnzwischenraumfläche des anderen Zahnes reinigen, und erst dann geht es wieder raus.
Es gibt bei der Zahnseide noch ein Problem. Am Anfang kann das Zahnfleisch ganz schön bluten. Zwei Ursachen sind hierfür zu finden. Einmal schnalzt die Zahnseide durch den Kontaktpunkt auf die Zahnfleischpapille. Das abzustellen ist einfach eine Frage der Übung und Geschicklichkeit. Man sollte die Zahnseide kurz fassen und vorsichtig mit leichten Sägebewegungen durch den Kontaktpunkt führen. Mit etwas Übung gelingt das, und der Faden verletzt nicht die Gingiva.
Zahnfleischbluten
Zum anfänglichen Bluten: Wenn es beim Benutzen von Zahnseide oder der Zahnbürste blutet, kann ein Reflex sein: „Oh Schreck, es blutet, da mach ich nichts mehr!“ Falsch! Denn das Bluten kommt von der bakteriellen Zahnfleischentzündung. Also putzen Sie gerade an den Stellen, an denen es blutet, weiter. Sie entfernen so die bakteriellen Beläge. Wenn der bakterielle Belag weg ist, verschwindet in ein paar Tagen auch die Entzündung des Zahnfleisches und es blutet nicht mehr. Also wenn es beim vernünftigen Reinigen der Zähne blutet, putzen Sie bitte gerade diese Stellen entschlossen, regelmäßig und vorsichtig weiter. In kurzer Zeit wird das Zahnfleischbluten verschwinden. Wenn nicht, dann kommen Sie bitte gleich zu uns. Es könnte z. B. sein, dass Sie tiefe Zahnfleischtaschen, ab drei Millimeter und aufwärts haben. Diese können Sie nicht effektiv reinigen. Die Bakterien bleiben drin, die Entzündung geht nicht weg und es blutet trotz Ihrer perfekten Mundhygiene. In diesen Fällen ist eine Reinigung der Taschen durch das zahnärztliche Team unumgänglich. Es gibt darüber hinaus noch andere Gründe für Zahnfleischbluten, die Sie selbst nicht abstellen können. Sprechen Sie mit uns!
Zahnbürste
Welche Zahnbürste Sie benutzen, ist nicht so entscheidend. Elektrische Bürsten mit oszillierenden runden Köpfen schneiden bei Studien um ca. 10 % besser ab als Handzahnbürsten. Für Behinderte, alte Menschen und evtl. auch bei Kindern haben die elektrischen Zahnbürsten klare Vorteile. Unseres Erachtens ist ein Abwechseln zwischen elektrischer und Handzahnbürste oder auch Schallzahnbürste eine gute Idee, denn jede Methode hat ihre Stärken.
Bedenken Sie dabei, dass weder die Zahnbürste, noch die Zahnpasta wirklich ausschlaggebend sind. Ich habe früher Tennis gespielt und wenn es nicht so recht lief, haben wir immer gerne den Schläger gewechselt – meist ohne größeren Erfolg. Dann wurde häufig der Spruch laut: Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist die Badehose schuld.
Kaufen Sie also nicht gleich eine neue Badehose, sondern überlegen Sie mit uns wie man die Zähne richtig mit der Zahnbürste reinigen kann, die Sie bereits haben. (Dass die Bürste nach 2 – 3 Monaten aus hygienischen Gründen erneuert wird, setzen wir voraus.)
Also entscheidend ist das „Wo“, nicht so sehr das „Wie“. Sie sollten alle Zahnflächen irgendwie mit den Borsten reinigen. Wie Sie dabei die Borsten bewegen, ob in kleinen Kreisen (empfehlenswert) oder von Rot nach Weiß oder schrubbend (beides nicht so toll) ist zweitrangig.
Entscheidend ist das „Wo“. Damit Sie keine Stelle vergessen und auch umgekehrt nicht manche Bereiche zu viel putzen, schlagen wir eine strenge Reihenfolge vor. Üben Sie einfach, in dieser Reihenfolge zu putzen.
Wo
Zuerst putzen Sie den Unterkiefer, dann erst den Oberkiefer.
Im Unterkiefer fangen Sie als Rechtshänder rechts hinten bei den Innenflächen an und putzen die Innenflächen des gesamten Unterkieferzahnbogens bis nach links hinten durch. Wenn Sie links hinten sind, putzen Sie auf den Kauflächen wieder zurück, um dann zum Schluss erst die ganzen Außenflächen zu putzen. Im Oberkiefer machen Sie es bitte genauso: erst die Innenflächen, dann die Kauflächen und zum Schluss erst die Außenflächen.
Wenn das geschafft ist, putzen Sie bitte im Ober- und Unterkiefer die letzten Zähne links und rechts noch einmal extra. Diese Zähne, oft sind es die Weisheitszähne, werden meistens nicht so gut geputzt. Also gehen Sie bitte dort noch einmal mit der Bürste hin.
Nachdem wir jetzt geklärt haben, wo und in welcher Reihenfolge geputzt werden sollte, kommen wir zum Wie. [+]
Wie
Für die meisten Patienten dürfte die Bass-Technik geeignet sein: Der entscheidende Punkt bei dieser Technik ist, dass die Borsten nicht senkrecht auf die Zahnflächen zeigen, sondern ungefähr 45° zum Zahnfleisch gewinkelt sind. Es wird der Bürstkopf schräg zum Zahnfleisch geneigt, im Oberkiefer nach oben im Unterkiefer nach unten.
Das hat den Effekt, dass die Zahnflächen am Zahnfleischrand und in den Zahnzwischenraum hinein viel effektiver geputzt werden. Wenn nun die Neigung der Borsten zum Zahnfleisch hin stimmt, macht man kleine kreisende oder rüttelnde Bewegungen.
Wir versuchen die Neigung des Bürstkopfes zum Zahnfleisch hin an Fotos zu zeigen.
Falsch:
Richtig: [+]
Bei unserem Mundhygienetraining üben wir mit dem Patienten in aufeinander folgenden Schritten die jeweilige Methode. Einfach nur dem Patienten etwas zu zeigen, in der Hoffnung, er wird das dann zu Hause schon richtig machen, ist blauäugig. Wir zeigen zunächst dem Patienten etwas, dann lassen wir es uns vom Patienten erklären, um zu sehen, ob er es vollständig theoretisch erfasst hat. Und schließlich erfolgt die praktische Übung am Modell und im Mund des Patienten.
Bürsten Sie auch Ihre Zunge regelmäßig mit der Zahnbürste, einer speziellen Zungenbürste oder, wie hier abgebildet, einem Zungenschaber.
Bedenken Sie bitte auch, dass Bakterien, die Karies und Parodontose verursachen können, bei engem Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Das rechte Maß
Bevor Sie jetzt zum Zahnputzfanatiker werden, etwas zum zweiten Grundsatz, den wir einleitend erwähnt haben: dem rechten Maß.
Zu hoher Bürstdruck, oft gepaart mit schrubbenden Bürstbewegungen, führt häufig zu Schäden am Zahnfleisch und den Zahnhälsen. Typisch sind nicht entzündliche Gingivarezessionen (Zahnfleischrückgang) und keilförmige Defekte an den Zahnhälsen. Um diese Schäden zu verhindern und erfolgreich behandeln zu können, muss der Patient sein Putzverhalten umstellen. Der Anpressdruck der Zahnbürste sollte nicht höher als ca. 200 g entsprechend sein. Üben Sie das ruhig mit einer Zahnbürste und einer Briefwaage. Ein guter Indikator ist auch Ihre Zahnbürste. Sie sollten ohnehin nur eine weiche, höchstens aber eine mittelharte Zahnbürste verwenden. Wenn die Borsten der Zahnbürste sich nach kurzer Zeit seitlich aufspreizen, bürsten Sie mit zu viel Kraft. Eine Zahnbürste, die Sie nach 2 bis 3 Monaten aus hygienischen Gründen wegwerfen, sollte immer noch gerade, nicht verbogene Borsten haben.
Bürsten Sie bitte auch in der von uns empfohlenen Reihenfolge. Fangen Sie mit den Innenflächen im Unterkiefer an, gehen Sie dann auf die Kauflächen und erst ganz zum Schluss auf die Außenflächen. Das verhindert, dass Sie sich zu sehr an den Außenflächen der Zähne verkünsteln und Ihre „Schauseite“ zu stark putzen – andere Flächen dafür wiederum zu wenig geputzt werden.
Die Bürstdauer sollte am Tag insgesamt 6 bis 7 Minuten nicht überschreiten. Elektrische und Schallzahnbürsten benötigen aufgrund der sehr schnellen Bewegungen etwas weniger Zeit. Diese Bürsten haben häufig einen integrierten Timer.
Verwenden Sie keine Antibelagzahnpaste oder „aufhellende“ Zahnpasten mit starken Putzkörpern. Sie putzen sich sonst nicht nur den Zahnbelag und etwaige Verfärbungen, sondern auch Ihre gesunde Zahnsubstanz weg.
Wie bei vielen Dingen im Leben sollten Sie ein Gefühl für das rechte Maß auch bei der Mundhygiene entwickeln.
Vorbeugend Behandeln
• Risikobestimmung,
• Mundhygienetraining,
• Ernährungsberatung und
• professionelle Zahnreinigung
• Fissurenversiegelung und präventive Kompositrestaurationen …
Das zahnärztliche Team hat viele Möglichkeiten Sie bei der Prophylaxe zu unterstützen. Zunächst steht hier die Bestimmung Ihres Risikos für Karies und Parodontitis. Anschließend kann man geeignete Maßnahmen einleiten um die Risiken zu senken.
Risiko
Die Risikobestimmung ist möglich durch:
Befragung zum bisherigen Prophylaxeverhalten.
Messung der Zahnbeläge und der Entzündung des Zahnfleisches mit Plaque- und Zahnfleischblutungsindizes. Bei uns werden aufwendige graduelle Indizes erhoben, weil dadurch ein Erfolg in späteren Sitzungen besser messbar ist. Das motiviert die Patienten und führt sie in die richtige Richtung.
Messung der Fähigkeit des Speichels schädliche Säuren aus dem bakteriellen Zahnbelag zu neutralisieren. Hier werden die Speichelfließrate und die Pufferkapazität gemessen.
Befundung der initialkariösen Zahnflächen durch Untersuchung mit Lupenbrille. Initialkaries ist der beste Risikoindikator für Karies.
Genauer kann der Grad der Initialkaries und der Übergang zur manifesten Karies mit Kavitation (Loch) durch den diagnostischen Laser gemessen und auch über mehrere Sitzungen aufgezeichnet werden (Verlaufsprotokoll).
Mikrobiologische Tests können das Vorhandensein und die Menge von krankmachenden Mikroorganismen in der Mundhöhle bestimmen. Hier kann nötigenfalls auch eine Resistenz gegen bestimmte Antibiotika getestet werden.
Die Besprechung der Ernährungsgewohnheiten ergänzt die Risikobestimmung. Jeder kennt allerdings stark übergewichtige Menschen, die den ganzen Tag über so gut wie nichts essen. Ein strenges Ernährungsprotokoll kann dieser Selbsttäuschung entgegenwirken.
Sobald das Risiko des Patienten bestimmt ist, können geeignete Prophylaxemaßnahmen eingeleitet werden. Bei einem erwachsenen Patienten, der schon eine ausgezeichnete Mundhygiene durchführt, ausreichend fluoridiert, kaum Zucker zu sich nimmt und gesunde Zähne hat, bei derartigen Patienten kann man annehmen, dass sie bisher schon sehr viel richtig gemacht haben.
Andererseits muss man bei Patienten mit bisher schlechter Mundhygiene, starker Zahnfleischentzündung und Karies an vielen Zähnen alle Register ziehen schon bevor man diese Patienten saniert und während und nach der Sanierung müssen die Prophylaxemaßnahmen in entsprechendem Umfang und mit Konsequenz fortgeführt werden. Man sollte eine Sanierung nur durchführen, wenn die Möglichkeit und die Bereitschaft zu angemessener Vorbeugung zu erkennen und auch für die Zukunft zu erwarten sind. Sonst verschließt man nur Löcher, damit „nebendran wieder neue entstehen“.
Vorbeugende Behandlung
Was können wir zur Vorbeugung für unsere Patienten tun?
- Anfärben der bakteriellen Beläge.
- Fotografieren der Problemstellen mit angefärbten Belägen. Einzeichnen der Problemzonen auf Gipsmodellen der Zähne des Patienten.
- Bedarfsgerechtes Mundhygienetraining
- Professionelle Zahnreinigung, damit alle Anhaftungsstellen für die Bakterien beseitigt werden und Sie die nun glatteren Zähne besser putzen können.
Beseitigung von Schlupfwinkeln für den bakteriellen Biofilm. Das heißt, Behandlung von kariösen Löchern, denn diese Löcher sind „Schutzräume“ für die Bakterien. Der Patient hat keine Chance kariöse Löcher zu reinigen. Das Gleiche gilt für parodontale Taschen. Auch in den parodontalen Taschen setzt sich ein Biofilm fest und führt zu einer chronischen Entzündung (chronische Parodontitis). Undichte Kronenränder und undichte Füllungsränder müssen beseitigt werden, denn auch hier finden die Bakterien einen Schutzraum und zerstören über kurz oder lang Ihre (noch) gesunde Zahnsubstanz.
Eine gute Möglichkeit der Vorbeugung vor Karies ist auch die Fissurenversieglung. Sie kann in Ausnahmefällen schon bei Milchzähnen sinnvoll sein. Besonders gut wirksam ist sie aber bei frisch durchgebrochenen bleibenden Zähnen. Der Sinn der Fissurenversieglung ist es die tiefen und schmalen Einziehungen auf den Kauflächen der Zähne bakteriendicht zu verschließen. Der Schutz vor Karies ist ausgezeichnet.
Fluoridierungsmaßnahmen in der Praxis mit Lacken oder Fluiden können die häusliche Fluoridierung sehr gut ergänzen.
Wie Sie sehen, haben wir eine ganze Palette von Möglichkeiten, um Sie bei der Vorbeugung zu unterstützen.
Fluoride
Kurz: Fluoride machen Ihre Zähne
• widerstandsfähig gegen Karies,
• Fluoride remineralisieren (=reparieren) kariöse Stellen im Anfangsstadium
• Fluoride sind zur Behandlung überempfindlicher Zahnflächen geeignet.
Einfach
Zudem ist ihre Anwendung einfach und zuverlässig. Das ist das Gute. Die Fluoride wirken auch dort, wo Sie mit Ihren Mundhygieneinstrumenten nicht hinkommen. Sie bieten einen ergänzenden und zusätzlichen Schutz vor Karies. Das ist der springende Punkt. Stellen Sie sich vor, Sie putzen Ihre Zähne sehr gründlich. Trotzdem gibt es auf den Kauflächen der Seitenzähne sehr feine und erstaunlich tiefe Einziehungen, in die Sie mit den Borsten Ihrer Zahnbürste gar nicht hineinkommen. Bakterien dagegen kommen dort hin, denn sie sind noch viel kleiner als die feinste Zahnbürstenborste. So, wenn der Patient schlau ist, nimmt er für diese und ähnliche Stellen zusätzlich Fluoride, denn die Fluoride kommen auch dorthin.
Wir hören hin und wieder von Patienten die Bedenken, dass Fluoride giftig sind. Ja stimmt, Fluoride sind giftig. Aber auch Kochsalz, ganz normales Speisesalz, ist ab einer bestimmten Dosis giftig. Wenn Sie genug Speisesalz essen, sterben Sie. Keine Angst, diese Menge an Speisesalz ist so groß, dass Ihnen schon lange vorher der Appetit vergeht, und kein normaler Mensch kommt auch nur annähernd an diese Menge heran. Trotzdem gilt, die Dosis macht das Gift, oder, positiv gewendet, die Dosis macht die Arznei. Fluoride in den üblichen Mengen helfen Ihnen, Ihre Zähne zu schützen, und sie sind vollkommen ungefährlich.
Formen
Wie werden Fluoride in der Prophylaxe angewandt? Die häufigste Form sind Fluoridzusätze in der Zahnpaste. In der normalen Zahnpaste für Erwachsene ist etwas mehr drin als in Kinderzahnpaste. Bei Kinderzahnpaste kann die Menge, mit der geputzt wird, auch bedenkenlos geschluckt werden. Oft können ja kleine Kinder noch gar nicht zuverlässig ausspucken oder ausspülen.
Wenn Kinder zuverlässig ausspucken und ausspülen können kann man ihnen eine Zahncreme für Erwachsene geben mit dem normalen Fluoridgehalt. Sehen Sie bitte bei der Erwachsenenzahnpaste und bei der Kinderzahncreme nach ob Fluoride enthalten sind. Die üblichen Konzentrationen sind:
Kinderzahncreme: 500 ppm (das sind 500 parts per million oder 0,05 Prozent)
Die Angaben zum Fluoridgehalt sind leider häufig etwas versteckt und schwer verständlich.
Erwachsenenzahncreme: 1000 bis 1500 ppm (entspricht 0,1 bis 0,15 Prozent)Fluoridiertes Jodsalz ist zusätzlich zu lokalen Fluoridpräparaten empfehlenswert.
Elmex Gelée hat eine zehnmal höhere Fluoridmenge als normale Erwachsenenzahncreme 12500 ppm oder 1,25 Prozent. Elmex Gelée wird in der Regel einmal wöchentlich wie Zahncreme angewendet. Einfach die Zähne damit für 2 bis 3 Minuten putzen und dann ausspucken. Kinder, die zuverlässig ausspucken können, dürfen ebenfalls Erwachsenenzahnpaste und Elmex Gelée verwenden. (Bitte auch die Gebrauchsinformation lesen und der individuellen Beratung durch unser zahnärztliches Team folgen.)
Fluorid-Mundspülungen können angewandt werden. Vorzuziehen sind Präparate ohne Alkoholzusatz.
Fluoridtabletten sollten nur bei hoher Kariesaktivität oder hohem Kariesrisiko gegeben werden. Zudem ist eine sorgfältige Fluoridanamnese erforderlich. Besonders sollte der Fluoridgehalt des örtlichen Trinkwassers ermittelt werden. Dementsprechend lautet die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde zur Tablettenfluoridierung.
Alter |
Fluoridkonzentration im Wasser in mg/l |
||
< 0,3
|
0,3 – 0,7
|
> 0,7
|
|
0 – 6 Monate |
–
|
||
6 – 12 Monate |
0,25
|
||
ab 1 – unter 3 Jahre |
0,25
|
||
ab 3 – unter 6 Jahre |
0,50
|
0,25
|
|
> 6 Jahre |
1,0
|
0,5
|
Bitte stimmen Sie gegebenenfalls die Tablettenfluoridierung mit dem Fluoridgehalt Ihres Trinkwassers, des Mineralwassers und der sonstigen Fluoridaufnahme z. B. durch Speisesalz ab. Erst damit wird das Risiko einer Überdosierung gut beherrschbar.
Auf der Seite der Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH können Sie den Fluoridgehalt Ihres örtlichen Trinkwassers als Minimal- und Maximalwert ablesen: Trinkwasseranalysen der WVV. Besprechen Sie diese Werte bitte mit der Praxis.
Ernährungsberatung
Ganz einfach – gesunde Ernährung ist auch zahngesund. Faserreiche Nahrung, Milch und Milchprodukte, Nahrungsmittel, die man gut kauen muss.
Übergewicht und Fettleibigkeit tragen auch in der Zahnheilkunde zu einem höheren Krankheitsrisiko bei. Das Kariesrisiko steigt mit dem Übergewicht in der Regel durch die vermehrte Zuckeraufnahme und die Aufnahme niedermolekularer – leicht verdaulicher – Kohlehydrate.
Mit dem Übergewicht steigt auch das Risiko für Parodontitis.
Übergewicht und Fettleibigkeit sind für weitere Erkrankungen Risikofaktoren:
- Diabetes Typ 2
- Herz- und Kreislauferkrankungen
- Schlafapnoe und Lungenfunktionsstörungen
- Schlaganfall
- Gelenkerkrankungen
- Venenerkrankungen
- Erkrankungen und Funktionsstörungen der Fortpflanzungsorgane
- …
Übergewicht erhöht nicht nur das Risiko für zahlreiche Krankheiten, Übergewicht und die Folgen kosten eine Menge Geld. Die volkswirtschaftliche Belastung ist bemerkenswert. Halbherzige Kampanien, die wiederum Millionen Euro Steuermittel fordern, werden von der Politik in Szene gesetzt. Die neueste Kampagne heißt „IN FORM“.
Was zu tun ist, lässt sich leicht sagen:
- Kein Übergewicht und kein Untergewicht,
- Zufuhr der notwendigen Nährstoffe,
- frische, saisonale Lebensmittel aus der Region in der man lebt,
- viel Obst und Gemüse,
- wenig „Kalorienbomben“
Wichtig besonders für die Zahngesundheit:
Keinen oder wenig raffinierten Zucker. Wenn Zucker, dann als Nachtisch und danach gleich die Zähne putzen. Bonbons, zuckerhaltige Riegel, gesüßte Getränke sollte man sich ganz sparen.
Schokolade ist ein interessantes Thema. Am besten sind möglichst viel Kakao und möglichst wenig Zucker. Man kann auch seinen Wunsch nach Kakao durch Zugabe von reinem Kakaopulver zum Kaffee befriedigen, das geht dann ganz ohne Zucker. Gewöhnen Sie sich vielleicht auch das Süßen von Kaffee oder Tee ganz ab. Süßstoffe sind unseres Erachtens keine ideale Lösung.
Kauen sie zahnfreundliche Kaugummis, am besten ausschließlich mit Xylitol als Süßstoff. Kaugummis reinigen die Zähne und regen den Speichelfluss an. Wenn Sie allerdings Probleme mit dem Kiefergelenk oder der Kaumuskulatur haben, kann es sein, dass Kaugummis keine gute Idee für Sie sind. Für Prothesenträger gibt es spezielle Kaugummis, die nicht kleben.
Wenn Sie viel saure Nahrungsmittel zu sich nehmen, warten Sie bitte etwas danach mit dem Zähneputzen, auch wenn sich die Zähne rau anfühlen. Der Speichel oder alkalische Getränke, wie Milch können die Säuren rasch neutralisieren. Regelmäßige Fluoridierung macht die Zähne zusätzlich säureresistent.
Referenzen:
- Słotwińska SM, Słotwiński R. Host response, obesity, and oral health. Central-European Journal of Immunology. 2015;40(2):201-205. doi:10.5114/ceji.2015.52834.
- Ylöstalo P, S.-T. L., Reunanen A, Knuuttila M. (2008). „Association between body weight and periodontal infection.“ J Clin Periodontol Apr;35(4) Epub 2008 Feb 15.: 297-304.
- Nationaler Aktionsplan der Bundesregierung. In Form.
Erkennen, Diagnostik
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Vorgehensweise und Ausstattung
- Untersuchung nach gründlicher Zahnreinigung, denn die Zahnflächen unter den weichen Belägen sind am interessantesten.
- Lupenbrille mit 6-facher Vergrößerung, um mögliche Defekte in einem früheren und kleineren Stadium erkennen zu können.
- Hochauflösende digitale Übersichtsfotos und Makroaufnahmen helfen bei der Diagnostik, Aufklärung und Dokumentation.
- Digitales Röntgen mit 80 % weniger Strahlenbelastung.
- Kaltlicht nutzt die Transparenz der Zähne, um z. B. Schmelzrisse oder versteckte Karies zu zeigen.
- Der Parodontale Screening Index (PSI) lässt eine Parodontose sehr früh erkennen, lange, bevor Ihre Zähne locker werden.
- Lasergeräte helfen, Karies auf den Kauflächen aber auch in den Zahnzwischenräumen von bloßen Verfärbungen zu unterscheiden.
Vor der Behandlung kommt die Diagnose. Ist die Diagnose falsch, kann die Behandlung nicht richtig sein – der Zahnarzt therapiert eine Krankheit, die der Patient nicht hat und die Krankheit, die der Patient hat, bleibt unbehandelt. Das ist das Tragische an Fehldiagnosen. Wenn die Diagnose zwar zutreffend ist, aber unvollständig, muss auch die Behandlung mangelhaft bleiben.
Erkennen von Karies
Vor der Kariesdiagnostik ist es daher notwendig, die Zähne vollständig zu reinigen.
Erst kommt die professionelle Zahnreinigung (PZR), dann die Untersuchung, umgekehrt macht es keinen Sinn!
Durch die professionelle Zahnreinigung werden neben dem Zahnstein auch die verbliebenen weichen Zahnbeläge, aber auch Verfärbungen entfernt. Das Beispiel vom Lack eines Autos macht das Prinzip deutlich: Wenn man den Lack untersuchen möchte, muss der Wagen vorher gewaschen worden sein. Umgekehrt käme niemand auf die Idee erst den Lack auch auf kleinste Schäden zu untersuchen und anschließend erst das Fahrzeug gründlich zu waschen.
Bei der Gelegenheit der Professionellen Zahnreinigung wird dem Patienten durch Anfärben der Beläge gleich gezeigt, wie er seine häusliche Mundhygiene noch weiter optimieren kann.
Die Zähne werden nach dem Reinigen trocken geblasen und bei sehr guter Beleuchtung von allen Seiten systematisch durchgesehen.
In unsere Luftbläser ist ein starkes Halogenlicht integriert, das zusätzlich zu den guten OP-Leuchten eingesetzt wird.
Mikroskopische Diagnose
Mit dem dentalen Mikroskop OPMI ProErgo von Zeiss ist eine Vergrößerung von 3 bis 40-fach möglich.
Diagnose per Röntgen
Die Vorteile des digitalen Röntgens sind:
- Reduktion der Strahlung auf ca. 20 %
- Bessere Diagnostik, da die Bilder auf hochwertigen Flachbildschirmen ausgewertet werden können. Hier stehen alle Werkzeuge der digitalen Bildbearbeitung zur Verfügung: Helligkeit und Kontrast lassen sich verändern, einzelne Ausschnitte können vergrößert werden, Helligkeitswerte können in Farbwerte umgerechnet werden damit dem Betrachter feine Unterschiede der Strukturen besser sichtbar werden. Das Auge kann häufig Farbkontraste besser erkennen, als geringe Helligkeitsunterschiede. Zudem können Längenmessungen durchgeführt werden und vieles mehr.
- Der Patient kann anhand eines großen Bildes auf dem Monitor viel besser über den Befund aufgeklärt werden. Es ist u.a. möglich, Einzelheiten zu vergrößern oder bestimmte Befunde mit der Maus genau zu zeigen.
- Die Aufnahmen sind ohne zeitliche Verzögerung sofort auf dem Monitor. Die Entwicklungszeit des Röntgenfilms entfällt.
- Höhere Datensicherheit ist gewährleistet. Da die Daten täglich als Backup aus der Praxis ausgelagert werden, würde man die Röntgenbilder selbst dann noch haben, wenn die gesamte Praxis zerstört wäre. Konventionelle Röntgenfilme kann man nicht so gut sichern. Wenn eine Praxis z. B. ausbrennt, sind in der Regel auch die Röntgenaufnahmen komplett vernichtet.
Hohe Datenverfügbarkeit. Das klingt zunächst etwas abstrakt, ist aber eigentlich eine tolle Sache: Man kann die Bilder an verschiedenen Orten und zur gleichen Zeit mühelos betrachten. Dr. Kuhmann kann z. B. auf seinem Notebook die Bilder zu Hause als Vorbereitung auf seinen Behandlungstag anschauen. Ebenso kann ein Kollege, mit dem man sich berät, die Bilder mühelos auswerten. Die Aufnahme kann verschlüsselt (Datenschutz) in Sekundenschnelle per E-Mail versandt werden.
Behandeln, Therapie
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Wurzelkanalbehandlung
Erkrankungen des Zahnmarks (Pulpa)
So wie Bäume über ihre Wurzeln Halt und Nahrung finden, so ist auch ein Zahn über seine Wurzel im Mund verankert und wird über diese ernährt.
In der Zahnwurzel verlaufen Wurzelkanäle. In den Wurzelkanälen befindet sich ein Weichgewebsorgan, das Zahnmark. Das Mark des Zahnes besteht unter anderem aus Blutgefäßen, Bindegewebszellen, Abwehrzellen, Zahnsubstanz bildenden Zellen und Nervenfasern.
Wenn dieses Zahnmark erkrankt ist und sich nicht mehr erholt, oder wenn das Zahnmark abgestorben ist, wird eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt.
Prinzip der Wurzelkanalbehandlung
Ziel ist es das stark entzündete oder abgestorbene Zahnmark samt den Bakterien zu entfernen und das Kanalsystem anschließend keimfrei und bakteriendicht mit der Wurzelfüllung zu verschließen. Die Wurzelfüllung sollte dabei vollständig das Kanalsystem bis zur Wurzelspitze ausfüllen. Zudem müssen alle Kanäle des Zahnes gefüllt sein. Und der Zahn muss nach der erfolgreichen Wurzelkanalbehandlung mit einer defektbezogenen stabilen Restauration versorgt werden. Nur um Mißverständnissen vorzubeugen, die Zahnwurzel oder der ganze Zahn werden bei der Wurzelkanalbehandlung nicht entfernt, es wird lediglich das Wurzelkanalsystem gereinigt und gefüllt. Der Zahn mit seiner Wurzel bleibt erhalten.
Fragen zur Wurzelkanalbehandlung (Endodontie)
Schmerzen an einem toten Zahn?
Kann denn ein toter Zahn überhaupt noch weh tun? Ja, denn im Bereich der Wurzelspitze hat das abgestorbene und verkeimte Gewebe Kontakt zu dem lebendigen „Restorganismus“ (eine schöne Bezeichnung für den Patienten – „Restorganismus“). Hier, an der Wurzelspitze, findet dann eine Immunreaktion statt, eine Entzündung, die sehr schmerzhaft verlaufen kann und in schweren Fällen auch zu der typischen dicken Backe bei Zahnschmerzen führt. Andererseits kann die Entzündung auch eher schleichend verlaufen und vom Patienten nicht oder nur kaum bemerkt werden.
Die Behandlung besteht in der Beseitigung der Ursache, das heißt, das abgestorbene und mit Bakterien besiedelte Zahnmark wird entfernt, alle Wurzelkanäle werden gereinigt und desinfiziert und anschließend dicht mit der Wurzelfüllung verschlossen.
Ist die Wurzelkanalbehandlung selbst schmerzhaft?
Ist die Wurzelkanalbehandlung selbst schmerzhaft? Normalerweise kann mit einer örtlichen Betäubung eine schmerzfreie Behandlung durchgeführt werden.
Ist die Wurzelkanalbahandlung langwierig?
Dauert die Wurzelkanalbehandlung lange und sind viele Sitzungen notwendig? Nein, die Behandlung geht heute zügig und kann in den meisten Fällen in einer Sitzung vollständig mit der Wurzelfüllung beendet werden.
Verfärben sich Zähne nach der Wurzelkanalbehandlung?
Verfärbt sich ein wurzelkanalbehandelter Zahn, wird er dunkel? In der Regel geschieht das nicht mehr, denn man kann während der Behandlung mit aufhellenden Desinfektionslösungen das gesamte Kanalsystem und auch den Abschnitt des Kanalsystems in der Krone so spülen, dass ein Dunkelwerden der Zahnkrone verhindert wird.
Kann man verfärbte Zähne intern bleichen?
Sollte ein Zahn bereits verfärbt sein, kann er durch internes Bleichen mit Wasserstoffsuperoxid wieder aufgehellt werden. Eine Überkronung oder eine Keramikverblendschale ist in diesen Fällen, rein aus ästhetischen Gründen, nicht nötig.
Zusammenfassung
Zusammenfassend kann man sagen: Bei toten oder irreversibel entzündeten Zähnen ist eine Wurzelkanalbehandlung notwendig um die Zähne zu erhalten. Die Behandlung ist in der Regel schnell, schmerzfrei und auf schöne Weise erfolgreich. Also keine Panik, man kann hier Zähne retten, die sonst über kurz oder lang verloren gehen würden.
Keramik, Komposit, zahnfarbene Füllungen
Für kleine und mittlere Versorgungen sind plastische Keramik-Kunststoffmassen (Komposite) angezeigt. Sie lassen sich sehr schön im Mund des Patienten modellieren.
Für größere Versorgungen, angefangen bei Inlays über defektbezogene Teilkronen bis hin zu mehrgliedrigen Vollkeramikbrücken ist dann reine Keramik ohne Kunststoffanteil indiziert. Diese Versorgungen werden im zahntechnischen Labor angefertigt und dann im Mund des Patienten eingeklebt.
Vorteile von Keramikversorgungen
- Hervorragende Ästhetik
- Defektbezogene Versorgung ohne Abschleifen gesunder Zahnsubstanz
- Verklebung mit dem Zahn und damit Stabilisierung der Zahnrestsubstanz
- Gute Kontrollmöglichkeit der Klebeverbindung auf Randundichtigkeiten
- Materialeigenschaften sind der ersetzten Zahnhartsubstanz ähnlich. Wärmeausdehnung, Biegefestigkeit und Härte entsprechen viel besser dem eigenen Zahn als Metalle.
Dentale Implantate
Um Zahnimplantate wird oft ein großes Aufhebens gemacht. Dabei ist die Sache ganz einfach. Die eigenen Zähne sind die besten Implantate. Wenn allerdings Zähne fehlen, sind Implantate oft der beste Ersatz dieser fehlenden Zähne.
Ein natürlicher Zahn besteht aus zwei Teilen, aus der Krone, die aus dem Zahnfleisch herausschaut und aus der Zahnwurzel, die unter dem Zahnfleisch „versteckt“ ist und den Zahn fest im Knochen verankert. Anders gewendet sieht man vom Zahn wie von einem Eisberg nur den kleineren Teil. Der Spitze des Eisbergs entspricht sozusagen die Zahnkrone, die nicht aus dem Wasser, sondern aus dem Zahnfleisch ragt. Dem größeren Teil des Eisberges unter Wasser entspricht die Zahnwurzel unter dem Zahnfleischrand, die den Zahn fest im Kieferknochen hält. Das zahnärztliche Implantat ist nun die einzige Möglichkeit bei einem fehlenden Zahn nicht nur die Krone, sondern auch die Zahnwurzel zu ersetzen. Der Clou beim Implantat ist sozusagen der Wurzelersatz. Die Implantatschraube im Knochen ersetzt sehr gut die natürliche Zahnwurzel. Die Implantatkrone, die auf der Implantatschraube befestigt wird, ist der weniger originelle Teil der Veranstaltung. Also nochmal, der springende Punkt beim Implantat ist der Ersatz der Zahnwurzel durch eine Implantatschraube.
Was passiert, wenn ein Zahn fehlt?
Einmal kann man Mut zur Lücke beweisen und den fehlenden Zahn nicht ersetzen. Das ist in manchen Fällen durchaus sinnvoll.
Oder man kann die Nachbarzähne des fehlenden Zahnes abschleifen und eine Brücke eingliedern. In diesem Fall wird ein Zwischenglied als Ersatz der fehlenden Zahnkrone auf das Zahnfleisch gelagert. Nachteile einer Brücke sind:
Häufig müssen gesunde Zähne abgeschliffen werden.
Eine Brücke ist relativ schwer sauber zu halten, da man von oben nicht mit Zahnseide zwischen die Zähne kommt und sich unter dem Brückenglied Essensreste und Bakterien festsetzen können.
Die Ankerzähne müssen die Kraft, die auf den fehlenden Zahn wirkt, mittragen. Sind die Ankerzähne geschwächt, können sie leicht überlastet werden.
Eine Brücke sieht auch oft nicht so gut aus, wie Einzelzähne.
Die Kronenränder der Ankerzähne können undicht werden und die Ankerzähne können dann verfaulen.
Die Nachteile von herausnehmbaren Teilprothesen und Vollprothesen sind offenkundig und müssen hier nicht aufgezählt werden.
Demgegenüber haben Implantate erhebliche Vorteile beim Ersatz fehlender Zähne. Einmal spart man sich die Nachteile der oben aufgeführten Alternativen.
Die Vorteile sind aber die hohe Stabilität durch die künstliche Wurzel, die gute Hygienefähigkeit, das gute Aussehen von Implantatversorgungen und was häufig weniger beachtet wird: Durch die künstliche Wurzel bleibt der Knochen unter Belastung und wird dadurch nicht abgebaut. Dagegen schrumpft an zahnlosen Kieferabschnitten der Knochen zusammen und die Knochenqualität wird schlechter.
Welche Nachteile haben demgegenüber Implantate?
Das Setzen der Implantate erfordert einen kleinen chirurgischen Eingriff. Diese Operation ist allerdings nicht schlimm. Man muss sich dabei nur klar machen, dass jeder Patient, dem schon einmal ein Zahn gezogen wurde, in etwa die Belastung einer Implantateinsetzung abschätzen kann. Denn ein Implantat setzen ist nichts anderes als einen Zahn ziehen, nur entfernt man beim Zahnziehen die Zahnwurzel aus dem Kieferknochen. Beim Implantieren schraubt man dagegen eine künstliche Wurzel in den Knochen hinein. Beim Zähneziehen verliert der Patient einen Zahn mitsamt der Wurzel, beim Implantieren gewinnt der Patient eine neue Wurzel. Beim Ziehen ist der Patient Verlierer, beim Implantieren ist der Patient Gewinner.
Lassen Sie sich keine Angst machen oder Horrorgeschichten erzählen. Bei umsichtiger Planung, guter Mitarbeit des Patienten und sorgfältigem operativen Vorgehen ist die Versorgung mit zahnärztlichen Implantaten eine sichere und problemlose Standardbehandlung.
Die Lebenserwartung von Implantaten entspricht in etwa der Lebenserwartung natürlicher Zähne, sodass nach 10 Jahren mindestens noch 95% der Implantate voll funktionieren.
Implantate sind meistens der beste Ersatz für verloren gegangene Zähne.
Knirschen, Kiefergelenksbeschwerden, Pressen
- Eine Aufbissschiene aus durchsichtigem Kunststoff schützt die Zähne vor weiterem Substanzverlust. Die Schiene kann auch das Kiefergelenk entlasten.
- Statt mit den Zähnen zu knirschen und zu pressen, sollten die Patienten durch Sport, Wandern, Tanzen usw. ihren Stress abbauen.
- Entspannungstechniken, wie autogenes Training oder Yoga, helfen bei der Stressbewältigung und vermindern die Kieferprobleme. Außerdem sollten Patienten, die Knirschen und Pressen, darauf achten, dass ihr Unterkiefer in einer entspannten Haltung ohne Zahnkontakt ist (Ruheschwebe).
- Durch Autosuggestion kann das Knirschen und Pressen auch während der Nacht verringert werden. Dabei nimmt man sich vor dem Einschlafen fest vor, nachts nicht zu knirschen.
Kiefergelenksbeschwerden führen häufig zu Missempfindungen und Schmerzen direkt an den Gelenken beidseits vor den Ohren. Man kann die Kiefergelenke bei der Mundöffnung gut unmittelbar vor den äußeren Gehörgängen tasten, oder wenn man die Finger in den äußeren Gehörgang steckt, spürt man das Kiefergelenk beim Öffnen und Schließen des Mundes.
Knacken und Reiben können in den Kiefergelenken auftreten. Gelegentlich kann es auch zu einem teilweisen oder vollständigen Auskugeln der Kiefergelenke kommen. Dabei sind dann auch die Öffnungs- und Schließbewegungen gestört und bisweilen unmöglich (Kieferklemme und -sperre). Kiefergelenksschmerzen strahlen gelegentlich in andere Gebiete aus und können so zum Beispiel Kopfschmerzen oder Schmerzen im Hals- und Rückenbereich mitverursachen.
Häufig verbunden mit Kiefergelenksbeschwerden ist das Knirschen und Pressen der Zähne. Knirschen kann zu erheblichem Abrieb der Zähne führen. Bei starkem Knirschen können die Zahnkronen oft mehr als die Hälfte ihrer Substanz und Höhe verlieren. Beim Knirschen und Pressen der Zähne (Bruxismus) treten gehäuft Beschwerden nicht nur der Kiefergelenke, sondern auch an der Kaumuskulatur und den Sehnen auf.
Eine diskutierte Ursache für Bruxismus ist (Dis-) Stress, also eine falsche Abreaktion von Belastungen. Der Volksmund hat entsprechende Redensarten, die auf den Zusammenhang geistiger und körperlicher Anspannung mit Pressen und Knirschen der Zähne hinweisen:
- „da musst du dich durchbeißen“
- „der ist zerknirscht“
- „da muss man einfach die Zähne zusammen beißen“
- „der ist verbissen“ …
Etwa ein Drittel der Kinder Knirschen mit den Zähnen. Das gehört meist zur normalen Entwicklung und endet häufig schon wieder noch, bevor die bleibenden Zähne kommen. Allerdings gibt es auch vereinzelt zu starkes und krankhaftes Knirschen bei Kindern.
Bei Erwachsenen ist das Pressen und Knirschen mit den Zähnen nicht immer stressbedingt. Bisweilen ist ein Faktor auch eine beginnende neurodegenerative Erkrankung wie Morbus Parkinson oder Chorea Huntington. Auch eine Medikamenteneinnahme, wie bestimmte Antidepressiva, kann für den Bruxismus ursächlich sein.
Welche Maßnahmen können helfen?
1. Schienen
Aufbissschienen aus Kunststoff sehen ähnlich aus wie herausnehmbare Spangen zur Zahnregulierung, allerdings sind Aufbissschienen, anders als Spangen, meistens nur aus Kunststoff und ohne Halte- oder Bewegungselemente aus Draht. Der Kunststoff der Schienen ist weich im Verhältnis zum Zahnschmelz und man kann dadurch verhindern, dass, besonders unbewusst während der Nacht, die Zähne durch Knirschen und Pressen noch mehr Substanz verlieren. Statt dass sich die Zähne gegenseitig abreiben, wird die relativ weiche Schiene zwischen den Zähnen verschlissen, die Zähne werden geschont. Schienen werden meist nachts getragen, man kann sie aber auch tagsüber tragen, wenn man nicht gerade isst oder viel sprechen muss. Schienen sollten auch nur nach Bedarf getragen werden, z. B. vor Prüfungen, wenn man stark angespannt ist und nachts merklich knirscht.
2. Bewegung
Statt mit der bei vielen Menschen gut trainierten Kaumuskulatur, sollte Stress durch die großen Muskeln des Rumpfes und der Extremitäten abgebaut werden. Also nicht Knirschen oder Pressen mit den Zähnen, sondern Wandern, Waldlaufen, Rudern, Fußballspielen, Tanzen, Holz hacken, Putzen …
3. Entspannen
Wer unter Stress leidet, sollte eine wirksame Entspannungstechnik beherrschen. Was man da im Einzelnen macht, ist u. E. nicht so entscheidend. Wichtig ist nur, dass man aus der Stresssituation bewusst und geplant herauskommt. Ob das mit autogenem Training, mit Yoga, mit einem guten Buch oder durch Musizieren gelingt, ist individuell sehr verschieden. Wichtig scheint nur, dass man eine oder mehrere Techniken der Entspannung und des Abschaltens, der Meditation und Besinnung lernt und übt. Das kann auch und gerade in unvorhergesehenen Lebenskrisen eine enorme Hilfe sein.
Außerdem sollten Patienten, die Knirschen und Pressen, darauf achten, dass ihr Unterkiefer in einer entspannten Haltung ohne Zahnkontakt ist. Normalerweise sollten die Zähne nicht zusammengebissen sein. Kontakt haben somit die Zähne nur für kurze Momente, beispielsweise beim Schlucken oder beim Kauen. Ein kurzes Zusammenpressen der Zähne bei Anstrengungen oder Schmerz ist auch unbedenklich. Kritisch wird es, wenn die Patienten gewohnheitsmäßig über längere Zeit, im Wachzustand oder während dem Schlaf, die Zähne aufeinander pressen oder reiben (Knirschen oder Pressen). Im entspannten Zustand sollte der Unterkiefer etwas hängen und keinen Zahnkontakt zu den Oberkieferzähnen haben. In der Fachsprache der Zahnmedizin heißt das „Ruheschwebe“. Das ist eine lockere Haltung, bei der der Unterkiefer entspannt ist, im Gegensatz zu einer verkrampften, angespannten und „verbissenen“ Position der Zähne zueinander. Allerdings ist die lockere Ruheschwebe des Unterkiefers auch keine schlappe, völlig spannungslose, atonische Haltung. Die richtige entspannte und lockere Haltung liegt sozusagen zwischen „völlig schlapp“ und ohne jede Spannung einerseits und verkrampft andererseits.
4. Autosuggestion
Viele Patienten knirschen vor allem in der Nacht. Dadurch scheint das Knirschen unkontrollierbar. Allerdings kann man sich auch für das Schlafen Dinge vornehmen. Das wirkt. Ein gutes Beispiel ist, wenn man sich vornimmt, zu einer bestimmten Zeit aufzustehen. Viele Menschen werden dann kurz vor dem Wecker wach, besonders wenn es ein wichtiger Termin und eine ungewohnte Weckzeit ist. In der katholischen Tradition gibt es dafür auch ein Gebet. Es lautet,
heiliger St. Veit, weck mich bei der Zeit, nicht zu früh und nicht zu spat, wenn die Uhr auf (fünfe …) staht.
Ebenso kann man sich vor dem Einschlafen vornehmen, während der Nacht nicht zu knirschen.
Für Knirschen und Pressen, für Probleme mit der Kaumuskulatur und den Kiefergelenken gibt es neben diesen leichten und anfänglichen Maßnahmen noch weitere Verfahren in der Diagnostik und Behandlung.
Referenzen:
Ästhetische Behandlungen
Schöne, helle, „weiße“ Zähne
Gut, schöne „weiße“ Zähne sind enorm wichtig. Aber es gibt weniger beachtete Aspekte der Schönheit, die auch bedeutsam sind. Neben den Zähnen selbst spielt der Anblick des gesunden Zahnfleischs eine wichtige Rolle. Es macht einen Unterschied, ob das Zahnfleisch, sofern man es sieht, gesund und blassrosa ist oder ob es entzündet, tiefrot und geschwollen aussieht. Zahnfleischrückgang beeinträchtigt unter Umständen die Ausstrahlung, auch wenn freiliegende Zahnhälse vielfach nichts mit Parodontose, sondern mit einem zu aggresivem Putzverhalten zu tun haben. Parodontose selbst ist natürlich auch äthetisch ein kleines Fiasko. Wacklige Zähne, vereiterte, entzündete Zahnfleischtaschen und schließlich der Zahnverlust sind nicht sexy.
Natürlich zeigt man niemanden die Zunge, es sei denn, man ist ein Physikgenie. Wird aber die Zunge doch einmal sichtbar, sollte sie rosa und ohne weißliche oder gelbliche Beläge sein.
Somit finden wir allein beim Sehen und Aussehen neben den Zähnen selbst, das Zahnfleisch, die Lippen, das gesamte Gesicht, das durch die zahnärztliche Behandlung verbessert, aber auch bei Nichtbeachtung der verschiedenen Aspekte nachteilig verändert werden kann. Bespiele kennt jeder zur Genüge. Hinzu kommt noch die Mimik, denn der Mundbereich kann sehr differenziert Stimmungen, Gefühle und Befindlichkeiten ausdrücken.
Riechen, Mundgeruch
Zum Zungenbelag, der regelmäßig beim Zähneputzen mit entfernt werden sollte, gehört auch die Vermeidung unangenehmer Gerüche aus der Mundhöhle. Frischer Atem ist ein bedeutender Gesichtspunkt dentaler Ästhetik.
Hören und Sprechen
Selten wird die schöne, wohlklingende Aussprache bedacht. Aber auch sie hängt wesentlich mit den gesunden Zähnen zusammen und ist eine Frage der Ästhetik. Kinder lispeln im Zahnwechsel. Fast jeder kennt auch das feuchte Lispeln eines berühmten deutschen Literaturpapstes mit gewaltigen Frontzahnlücken.
Schmecken
Ästhetik zielt auf den Geschmack. Das kann man ganz wörtlich nehmen. Wie sehr die Gaumenplatte einer Totalprothese den Genuss eines guten Essens mit Getränken stört, kann man sich vorstellen, ohne selbst die Erfahrung gemacht haben zu müssen. Mit gesunden Zähnen schmeckt das Essen besser, lässt sich gut kauen und Speisereste bleiben weder zwischen den Zähnen hängen, noch unter Brücken oder Prothesen. Mit intakten Zähnen erreicht man erst den vollkommenen kulinarischen Genuss.
Tasten und Fühlen
Kommt noch der Tastsinn hinzu. Sie denken sich, was um alles in der Welt hat denn nun der Tastsinn mit dentaler Ästhetik zu tun? Lippen und Zunge sind neben den Fingerkuppen unsere besten Tastorgane. Auch mit diesen Sinnen empfindet man Schönheit. Wie angenehm fühlen sich doch glatte, saubere und wohlgeformte Zähne nach dem Zähneputzen an. Und wie unangenehm ist demgegenüber die Rauigkeit von Zahnbelag und Zahnstein.
Wir haben gezeigt, wie dentale Schönheit mit allen fünf Sinnen empfunden und genossen wird. Dabei können zunächst als unwichtig erscheinende Gesichtspunkte bedeutend werden. Aussehen, Geruch, Klang und Trockenheit der Aussprache, Geschmack und Tastsinn bereiten Kummer oder aber auch Freude.
Wir helfen Ihnen gerne, kleinere oder größere ästhetische Fehler zu vermeiden und zu korrigieren. Schon bestehende Schönheit und Natürlichkeit wird bewahrt und erhalten.
Kinder
Sie denken Kinderbehandlung ist schwierig, Heulen, Toben, verzweifelte Ungeduld. Lassen Sie sich überraschen:
Kinderbehandlung ist meistens gar kein Problem. Wir sollten auch keines daraus machen.
Was können die Eltern tun? Eigentlich ist gar nicht viel zur Vorbereitung auf einen Zahnarztbesuch nötig. Vielleicht nehmen Sie Ihr Kind einfach einmal mit, wenn Sie selbst zur Kontrolle kommen. Sie können auch Rollenspiele zur zahnärztlichen Untersuchung machen.
Wichtig ist, dass der Zahnarzttermin ganz selbstverständlich zur Routine wird. Machen Sie keine Staatsaffäre daraus. Kommen sie mit Ihrem Kind schon, wenn der erste Zahn durchbricht.
Weiterhin ist wichtig, dass Kinder mit dem gleichen Respekt behandelt werden, wie Erwachsene.
Das Zeitfenster für Kinderbehandlung ist kleiner, denn für Kinder vergeht Zeit viel, viel langsamer. Eine viertel Stunde ist schon eine Ewigkeit. Deshalb sollte die Behandlung wie am Schnürchen laufen und sehr zügig, nicht aber hektisch durchgeführt werden. Darum sind auch lange Gespräche oder gar Diskussionen mit den Kindern oder aber auch mit den Eltern am Termin höchst ungünstig.
Was sollte man vermeiden?
Erst zum Zahnarzt, wenn das Kind schon Schmerzen hat. Das erste Zahnarzterlebnis wird dann weniger erfreulich und die Begeisterung bei kommenden Zahnarztbesuchen hält sich zunächst in Grenzen.
Dem Kind lang und breit erklären, dass es bestimmt gar nicht weh tut und es ganz bestimmt auch gar keine Angst haben muss. Damit erreicht man meistens das Gegenteil. Also keine gute Idee.
Was kann man bei Kindern machen?
Wie bei jeder Behandlung ist auch bei der Kinderbehandlung Vertrauen wichtig. Das gilt auch für das Vertrauen der Eltern in den Zahnarzt. Sind die Eltern misstrauisch, dann spiegelt das Kind dieses Misstrauen. Sind die Eltern vertrauensvoll, dann hat auch das Kind Zuversicht.
In unserer Praxis gelingt es dem Zahnarzt, sich direkt mit den Kindern zu verständigen. Eine Zwischenrede der Eltern oder gar eine Vermittlung durch eine Zahnarzthelferin ist nicht nötig.
Wenn ernste Probleme bestehen, können wir sie lösen. Das reicht vom Mundhygienetraining bis zur Wurzelbehandlung bei Milchzähnen. Auch hier entsteht durch den Erfolg Freude. Wir erzielen, ohne gekünstelt zu wirken, eine wirklich positive Verstärkung.
Warum Kinder- und Familienbehandlung?
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Vorbildfunktion der Eltern
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Verantwortung der Eltern
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Eltern müssen saniert sein und gute Mundhygiene praktizieren, sonst werden krankmachende Keime auf die Kinder übertragen. Probleme bei den Eltern können sein: kariöse Löcher, undichte Füllungsränder, undichte Kronenränder, schlechte Mundhygiene.
Parodontose
• Eine ursächliche Behandlung ist möglich.
• Der bakterielle Biofilm auf den Wurzeloberflächen in den Zahnfleischtaschen wird in regelmäßigen Abständen entfernt.
• Knochen kann wieder aufgebaut werden.
• Die Erfolgsaussichten sind gut.
(Unser Merkzettel für Parodontitispatienten)
Parodontose ist ein lästiges Thema. Das hat mehrere Gründe. Zunächst gehen im Spätstadium der Parodontose sehr viele Zähne verloren.
Demgegenüber sind die Frühphasen der Parodontose für den Patienten nicht bemerkbar und selbst bei der zahnärztlichen Kontrolle können Befunde übersehen werden.
Es kommt noch hinzu, dass in den meisten Fällen die Parodontose auch in weit fortgeschrittenen Stadien schmerzfrei verläuft. Der Patient selbst merkt häufig erst etwas von seiner Erkrankung, wenn die Zähne schon locker sind. Dann ist es für eine Behandlung fast schon zu spät. Man wird in solchen Spätstadien aber auch in früheren Phasen versuchen Knochen zu regenerieren. Das erfordert ein offenes operatives Vorgehen mit entsprechend hohem Aufwand. Dennoch können diese Maßnahmen sinnvoller sein, als den Zahnverlust abzuwarten, oder die Zähne gleich zu opfern.
Die häufigste Form der Parodontose, die chronische Parodontitis, verläuft, wie der Name schon sagt, chronisch. Das verlangt kontinuierliche Anstrengungen vom Patienten und auch von der Praxis.
Ursächlich für die Parodontitis ist eine bakterielle Infektion der Zahnfleischtaschen. Die bakterielle Entzündung führt zu einer schrittweisen Zerstörung des Zahnhalteapparates. Besonders der Alveolarknochen, der den Zahn im Kiefer verankert, wird abgebaut. Das Zahnfleisch ist nur die oberste sichtbare Schicht des Zahnhalteapparates, würde aber für sich alleine den Zahn nicht fest im Kiefer halten können. Entscheidend für die feste Verankerung der Zähne im Kiefer ist der Knochen.
Was tut man zunächst bei der Parodontosebehandlung? Es ist erst einmal ganz einfach und auch gar nicht so schmerzhaft oder zeitintensiv: Man entfernt den bakteriellen Biofilm aus den parodontalen Taschen. Damit beseitigt man die Ursache der Parodontitis, man kann also kausal behandeln.
Der bakterielle Biofilm wird zumeist mit ganz feinen Ultraschallspitzen unter örtlicher Betäubung entfernt. Die Ultraschallspitzen werden mit einem Desinfektionsmittel gekühlt und gleichzeitig werden dadurch die Taschen gespült und gereinigt.
In manchen Fällen kann mit und nach der Behandlung auch eine Antibiotikatherapie erfolgen.
Somit rückt man dem bakteriellen Biofilm von drei Seiten zu Leibe:
- Mechanische Entfernung
- Chemische Desinfektion
- Antibiose
Was passiert, wenn die Taschen gereinigt sind?
Zwei Dinge passieren. Zum einen heilen die Taschen langsam wieder zu und der Zahnhalteapparat regeneriert sich. Wenn das alles wäre, dann wäre es gut und die Erkrankung wäre beseitigt. Dagegen arbeiten aber die kleinen Tierchen, die Bakterien, die nach der Taschenreinigung die parodontalen Taschen langsam wieder rekolonisieren. Also die gute Entwicklung ist, dass die Taschen von unten (vom Taschenboden aus) zuheilen. Die Seite der Erkrankung, die die Angelegenheit chronisch macht, ist die Reinfektion der Taschen.
Was kann man dagegen tun, dass die Reinfektion der Taschen erfolgt? Einmal kann der Patient zu einer optimalen Mundhygiene angeleitet werden.
Zum anderen gehört zur Parodontosebehandlung die regelmäßige Kontrolle und Nachreinigung der noch bestehenden Taschen alle zwei bis sechs Monate.
Das heißt, wenn der Patient mit einer starken oder auch mittelschweren Parodontitis nicht regelmäßig bei uns zur Kontrolle erscheint und dann auch die noch bestehenden reinfizierten Taschen reinigen lässt, hat er gute Chancen, dass sich sein Zustand chronifiziert und verschlechtert. Die strenge, konsequente und unermüdliche Nachsorgebehandlung ist notwendiger Bestandteil der Parodontitistherapie. Wer die Kosten oder die Zeit scheut, sollte sich fragen, ob er lieber die gesundheitlichen und finanziellen Kosten einer fortschreitend chronischen Parodontitis einschließlich Zahnverlust tragen möchte.
Wir bieten Ihnen eine sinnvolle Möglichkeit: regelmäßige und konsequente Nachsorgetherapie bis Sie gesund sind oder Ihr Zustand wenigstens stabil ist. Sie beseitigen in diesem Falle eine chronische Entzündung im Mund- und Kieferbereich. Damit beseitigen Sie auch Risiken für andere Organsysteme, die eine chronische Parodontitis mit sich bringt. Und Sie behalten Ihre Zähne.
Die unterstützende Nachsorgetherapie (Periodontal Maintenance – PM) erscheint somit als ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Parodontosebehandlung. Eine nur einmalige Reinigung der parodontalen Taschen dürfte zur Vermeidung von Zahnverlust weniger effektiv sein [1]. Chambrone et al. stellen in ihrer Übersichtsarbeit allerdings einen Mangel an methodisch guten Untersuchungen zur parodontalen Nachsorgebehandlung fest 2.
Referenzen:
- Miyamoto, T. (2008). „Meticulous Periodontal Maintenance for the Patients with Reestablished Periodontal Health may Significantly Reduce the Incidence of Tooth Loss.“ Journal of Evidence Based Dental Practice 8(2): 81-82.
- Chambrone, L., D. Chambrone, et al. (2010). „Predictors of tooth loss during long-term periodontal maintenance: a systematic review of observational studies.“ J Clin Periodontol 37(7): 675-684.
- Unser Merkzettel für Parodontitispatienten. Zahnarztpraxis Dr. Kuhmann, Würzburg.
Nachsorgen, Kontrolle
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Kontrolltermine
Patienten mit vollkommen gesunden Zähnen (keine Füllungen usw.) und geringer Zahnsteinbildung: einmal jährlich; Patienten mit durchschnittlichem Risiko: halbjährlich; Parodontosepatienten, Kinder und Erwachsene mit hohem Kariesrisiko: drei- oder viermal jährlich.
Vorbeugen
Nachsorge
Wenn es gewünscht wird, erinnern wir Sie an Ihre Vorsorgetermine. Dabei wird von uns der für Sie passende Abstand zwischen den Terminen berücksichtigt.
Transparente Kosten
Unsere Praxis befolgt im Rahmen ihres Qualitätsmanagements diese Regeln:
- Für jede Behandlung wird, soweit vorhanden und medizinisch vertretbar, eine reine Kassenleistung ohne private Zusatzleistungen und ohne Mehrkosten angeboten.
- Wir kalkulieren so, dass die Rechnung niemals den Kostenplan übersteigt.
- Bei der Erstattung der gesetzlichen Krankenkassen, privater Zusatzversicherungen und privater Vollversicherungen, sowie der Beihilfestellen unterstützen wir unsere Patienten nach Kräften.
- Wenn der Patient einen Eigenanteil hat, wird von uns immer ein Kostenplan erstellt.
- Bei Studententarifen privater Krankenversicherungen berücksichtigen wir die Faktorbegrenzungen.
Häufige Fragen zu Gebühren und zur Vergütung
Wie kommen die Gebühren zustande?
Die Vergütungen für zahnärztliche Leistungen regeln staatliche Gebührenordnungen. Es handelt sich bei den Gebühren nicht um Preise, die der jeweilige Zahnarzt nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten festsetzen könnte („sich ausdenkt“).
Was ist, wenn es sich um keine Kassenleistung handelt?
Diese Leistungen werden nach der privaten Gebührenordnung schriftlich vereinbart. Beispiele sind die Professionelle Zahnreinigung (PZR), Keramikinlays, Keramikteilkronen, Veneers, Implantate, elektrische Längenbestimmung bei der Wurzelkanalbehandlung … Viele Patienten haben eine private zahnärztliche Zusatzversicherung, die diese Leistungen beinhaltet.
Wie kommt es zu unterschiedlichen Kosten?
Bei der privaten Gebührenordnung für Zahnärzte wird die einzelne Leistung mit einem Faktor zwischen 1 und 3,5 versehen. Ab einem Faktor höher als 2,3 ist eine Begründung für die Faktorsteigerung in der Rechnung erforderlich. Wir berücksichtigen schon bei dem Kostenplan die vorhersehbaren Faktorsteigerungen und begründen entsprechend schriftlich im Heil- und Kostenplan. Die Faktoren werden in der Rechnung nicht erhöht, sodass die Rechnung immer so hoch oder niedriger als der Kostenplan ist.
Wie werden Laborkosten kalkuliert?
Die Laborkosten werden vom jeweiligen Labor für privatzahnärztliche Leistungen marktwirtschaftlich kalkuliert.